Montag, 17. Oktober 2011

4 tage und immer noch kein brechdurchfall

zugegeben der weg zum flughafen war abenteuerlich. Spätestens 70 km hinter der stadtgrenze fing ich an zu bezweifeln, der dieser flughafen, wirklich in düsseldorf liegen sollte. Lag er auch nicht, stattdessen weit und breit grüne wiese, tiere und...NICHTS.

im flugzeug war freie platzwahl, die stewardessen wurden anscheinend nicht fürs freundlich sein bezahlt und das boardmagazin wurde zum ende des fluges wieder eingesammelt. Ausserdem sparte sich die airline viel geld, indem sie die gäste bat ihren müll in einer plastiktüte zu entsorgen mit der eine der 3 grimmigen stewardessen über den gang lief. Die uniformen erinnerten also wohl nicht ganz zu unrecht an putzkittel...

in mailand gelandet, dauert es nicht lange und der shuttle bus machte sich auf den weg ins zentrum. Der bus war um einiges moderner als das flugzeug und auch der italinische busfahrer um einiges sympathischer als das flugpersonal. Schließlich war es mitternacht, als der bus seine insassen vor dem auch nachts sehr beeindruckenden mailänder hauptbahnhof absetzte. Planlos lief ich eine strasse hinunter in der ich das hotel vermutete. Innerhalb einer stunde hatte ich eine ganze menge von mailand gesehen, von dem hotel fehlte allerdings immer noch jegliche spur. In der zwiscenzeit hielten allerdings sehr viele männliche autofahrer an, die wild auf mich einredeten, was ich allerdings nichts verstand, weshalb sie schließlich weiterfuhren...Nachdem ich den vagen beschreibungen eines zuvorkommenden italiners, der zu meiner großen freude der englischen sprache mächtig war gefolgt war, fand ich schließlich das hotel. Der junge mann an der rezeption erklärte mir auf welcher etage ich den lift verlassen müsste um zu meiner zimmer zu gelangen. Die türen des lifts öffneten sich, ich trat in den gang hinaus und alles was ich sah war ein halbnackter junger mann, mit nichts als einem handtuch auf den hüften. Das fing ja gut an, mailand gab sich große mühe mich gebührend zu empfangen! Nach dem ich mich wieder gesammelt hatte, fand ich schließlich recht schnell unser hotelzimmer. Meine freundin empfing mich mit den worten: „es ist gar nicht so schlimm, ich habe schon alles mit sagrotan geputzt und wir haben sogar einen fernseher“. Letzteren haben wir allerdings bis ende des ausflugs nicht in betrieb genommen. Einerseits, weil wir dem gerät nicht ganz trauten, andererseits hatten wir einfach keine zeit fernsehen zu gucken.

In unserem 2 sterne hotel ließen wir es uns richtig gut gehen. Wenn man den uringeruch aus der matratze ignorierte und nicht weiter hinterfragte, die klebrigen möbel mit zeitschriften bedeckte, bevor man etwas darauf ablag und sich bemühte unter keinen umständen nach dem duschen mit dem po die wand zu berühren, dann ließ es sich wirklich aushalten....es schein uns so, als freue sich der rezeptionist immer besonders wenn er uns sah. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir die einzigen waren, die ohne erwartungen in diesem hotel eingecheckt hatten und sich demnach auch nicht beschwerten. Ausserdem wussten wir dank der vernichtenden kritik im internet ja bereits im voraus was uns erwarten würde. Beim frühstück aßen wir immer die eingeschweissten backwaren ( ja, wir hatten für den kampfpreis sogar ein frühstück !!) und ansonsten vermieden wir es tunlichst von dem leitungswasser zu trinken. Nach 4 tagen war uns weder schlecht noch hatten wir sonst irgendwelche verstimmungen. Gefühlt waren wir sicher 2 kilo leichter, was allerdings darauf zurückzuführen ist, dass wir jeden tag 13h auf flipflops durch mailand gelaufen sind. Immer auf der suche nach etwas leckerem zu essen. Da es allerdings nicht ganz einfach war, all unseren kriterien gerecht zu werden, passierte es nicht selten, dass wir nach 3 stunden erfolgloser restaurantsuche kapitulierten und den nächsten supermarkt aufsuchten, den wir dann nicht selten mit einem salat unter dem arm wieder verließen.

Als das blau weiss flugzeug wieder im nirgendwo aufsetzte war ich dennoch heilfroh, dass die einsparungen bei der airline wohl immerhin der sicherheit keinerlei abbruch taten. Nach der fahrt über grüne wiesen aus dem nirgendwo in die großtadt war es schließlich ein unbeschreiblich schönes schönes gefühl auf einer sauberen matratze einzuschlafen....